
Krankheitsbild: Prostatakrebs
Die Prostata gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes und befindet sich direkt unter der Blase. Sie ist für die Bildung von Sekret zuständig. Das proteinhaltige Sekret schützt die Erbinformation der Spermien. Zusätzlich verschließt die Prostata die Blase sicher.
Was ist Prostatakrebs?
Prostatakrebs oder Prostatakarzinom ist die häufigste Krebsart bei Männern. Die bösartige Tumorerkrankung geht vom Drüsengewebe der Prostata aus. Prostatakrebs darf nicht mit der gutartigen altersbedingten Prostatavergrößerung verwechseln.
In vielen Fällen bleibt Prostatakrebs lange Zeit unentdeckt, weil er erst im späten Stadium Symptome verursacht. Bei einem völlig beschwerdefreien Prostatakrebs sprechen Mediziner von einem stummen Prostatakarzinom. Diese Form von Prostatakrebs bedarf meistens keiner Behandlung.
Wie bei anderen Krebserkrankungen sind die genauen Ursachen für Prostatakrebs unklar. Bekannte Risikofaktoren sind:
- Alter: 90 Prozent der Männer mit Prostatakrebs sind älter als 60 Jahre.
- Genetische Veranlagung
- Ethnische Faktoren: Vor allem skandinavische Männer sind von Prostatakrebs betroffen. Asiatische Männer erkranken hingegen kaum. Deutsche Männer liegen im Mittelfeld.
- Ernährung: Experten geht davon aus, dass eine kalorien- und fettreiche Ernährung das Risiko für Prostatakrebs erhöht.
- Berufliche Risikofaktoren (z.B. Strahlenbelastung, Schwermetallbelastung)
Männer sollten regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Die Heilungschancen für früh entdeckten Prostatakrebs sind hoch.
Welche Symptome hat Prostatakrebs?
In Anfangs- und Frühstadien zeigt Prostatakrebs in der Regel keine Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium treten folgende Symptome auf:
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
- Abgeschwächter Harnstrahl
- Schmerzen bei Samenerguss
- Erektionsstörungen
- Schmerzen im Bereich der Prostata
- Probleme beim Stuhlgang
- Rückenschmerzen
Die Symptome für Prostatakrebs sind nicht eindeutig. Sie können auch harmlose Ursachen haben, z.B. eine gutartige Prostatavergrößerung. Bei Beschwerden sollten Sie sich dennoch umgehend urologisch untersuchen lassen.
Wie wir Prostatakrebs in der Reha behandeln
Die MEDICLIN Kraichgau-Klinik ist eine onkologische Rehabilitationsklinik. Wir behandeln Patienten nach der Prostatakrebstherapie in einem Akutkrankenhaus. Sollten Sie mit akuten Beschwerden in unsere Klinik kommen, überweisen wir Sie bei Bedarf an eine geeignete Akutklinik, wo Spezialisten Ihren Prostatakrebs behandeln können.
Die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:
- Strahlentherapie
- Operative Entfernung der Prostata
- Hormonblockadetherapie (wenn der Krebs gestreut hat)
- Chemotherapie
- Aktive Überwachung ohne Behandlung (z.B. bei stummen Prostatakarzinomen)
In der Reha
Eine Tumortherapie kann schwere Folgen für Sie haben. Unser interdisziplinäres Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Psychologen, Pflegekräften, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten und Ernährungsberaterinnen ist auf die Nachsorgephase nach Prostatakrebs spezialisiert. Dazu gehört die Behandlung von:
- Harninkontinenz
- Erektionsstörungen
- Erschöpfung
- Seelische Probleme
- Lymphansammlungen
- Thrombosen
- Wundheilungsstörungen
- Strahlenfolge
- Berufliche und soziale Fragen
- Begleiterkrankungen
Therapieangebot
Zusammen mit Ihnen besprechen wir Ihre Therapieziele. Im Anschluss können Sie aus unserem breit gefächerten Therapieangebot den für Sie geeigneten Therapieplan zusammenstellen. Unsere Spezialisierung auf viele onkologische Teilgebiete ermöglicht uns auch dann eine umfassende Betreuung, wenn mehrere Krankheiten gleichzeitig vorliegen.
Wir bieten Ihnen:
- Ärztliche Untersuchungen (z.B. Messung des Urinverlusts)
- Diagnostik und Überwachung möglicher Begleiterkrankungen
- Sexualberatung bei Erektionsstörungen
- Spezielle Schmerztherapie
- Hoch spezialisiertes Beckenbodentraining
- Elektrostimulation und Beckenboden-Biofeedback, bei dem Sie per Sondenkontrolle Rückmeldung erhalten
- Aufbautraining nach Operation
- Krafttraining und Ausdauertraining
- Massage, Lymphdrainage
- Komplette physikalische Therapie (Reizstrom, Stangerbad, Ultraschall, Bäder)
- Bewegungsbad (wenn Kontinenz erreicht ist)
- Hilfe beim Antrag eines Schwerbehindertenausweises
- Berufliche Wiedereingliederung
- Rentenfragen
- Rehabilitationsansprüche
- Krankheitsbewältigung
- Partnerschaftsberatung
- Entspannungstherapie
- Raum der Stille
- Meditationsabende
- Klinikseelsorger
- Ernährungsberatung
- Raucherentwöhnung
Sportprogramm nach der Reha
Regelmäßiger Sport als Teil der Krebsnachsorge kann Tumorneubildungen entgegenwirken, steigert Kondition und Leistungsfähigkeit und verbessert Wohlbefinden und Körpergefühl. In der MEDICLIN Kraichgau-Klinik bieten wir Ihnen auch nach Ihrem Reha-Aufenthalt ein Sportprogramm in unseren Anlagen unter der Leitung unserer erfahrenen Sporttherapeuten an. Die Teilnahme an dem Sportprogramm kann von der Deutschen Rentenversicherung oder der Krankenkasse gefördert werden. Mehr Informationen über das Sportprogramm nach der Reha erhalten über die Broschüre.